Pädophile im Netz

Immer mehr Jugendliche gehen eine Beziehung über das Internet ein

Potenzielle Gefahren lauern nach wie vor insbesondere in Chaträumen und sozialen Netzwerken. Menschen lernen sich kennen und tauschen nach und nach intime Details aus, ohne sich vorher jemals gesehen zu haben. Die Art und Weise des „Anbahnens“ ist meist immer gleich. Angeblich gleichaltrige Menschen halten nach ihrer "Beute" Ausschau und werfen ihre "Köder" aus, um zunächst Vertrauen zu erschleichen (auch Grooming genannt). Jeder Mensch hat eine Schwachstelle! Diese wird dann nach einigen Wochen / Monaten geschickt ausgenutzt. Eine herbe Enttäuschung ist letztlich nur das geringere Übel, wirklich schlimm wird es bei sexuellen Übergriffen und eine möglicherweise darauffolgende Traumatisierung!

Tipps gegen sexuellen Missbrauch im Chat:

Kinder / Jugendliche

  • Als Nickname nicht den eigenen Namen und das richtige Alter verwenden, bei der Anmeldung im Chat nicht die richtigen Angaben eintragen, kein keine Fotos, E-Mail Adressen (ggf. Anonyme E-Mail), Anschrift, Telefon und möglichst sollte die Webcam tabu sein!

  • Auch bei intensiver Nachfrage keine körperlichen Details angeben bzw. Fotos verschicken!

  • Bei Fremden ruhig erwähnen, dass die Eltern mithören, das schreckt ab!

  • Niemals dem Chatpartner gegenüber verpflichtet fühlen, immer misstrauisch sein!

  • Schickt jemand seltsame Fotos, Langeweile zeigen und Gespräch beenden, ebenso bei peinlichen oder unangenehmen Gesprächen, auf jeden Fall sollte man einer Person, der man vertraut, davon erzählen.

  • Niemals gegenüber dem Chatpartner telefonische Erreichbarkeiten, Privatadresse oder Schuladresse bekannt geben!

  • Treffen Sie sich niemals alleine mit Menschen, die Sie im Chat oder einer Social Community kennengelernt und noch nie zuvor gesehen haben! Reale Treffen nur an öffentlichen Orten zusammen mit Erwachsenen! Trotz wochenlanger Kontakte im Netz weiß man niemals, wer sich auf der andere Seite tatsächlich verbirgt!

  • Verdächtige Vorfälle immer dokumentieren (Screenshots) und ggf. nach Absprache mit den Eltern zur Polizei gehen.

Übrigens: Minderjährige über das Internet sexuell zu belästigen oder einen realen sexuellen Missbrauch vorzubereiten, ist verboten! Dieses nennt sich „Anbahnen von sexuellen Kontakten“ und sieht laut Gesetz Gefängnisstrafen von bis zu 5 Jahren vor!

Erste Hilfe kann man sich zunächst auch unter der bundesweit geschalteten „Nummer gegen Kummer“ holen. Telefon-Hotline 0800/1110333.

Eltern

  • Besprechen Sie mit Ihren Kindern regelmäßig, dass es im Internet sehr einfach ist, sich als andere Person darzustellen und man daher bei Online-Bekanntschaften immer misstrauisch sein sollte. Regelmäßige Gespräche mit dem Hinweis, dass es im Internet auch Menschen geben kann, die Böses im Sinn haben, erhöhen die Wachsamkeit!

  • Den Kindern klarmachen NEIN zu sagen! Kinder und Jugendliche werden schnell vom Sex Täter/innen uninteressant, wenn Sie sich gegen Annäherungsversuche wehren. Sie suchen sich dann “leichtere Beute“!

  • Ihre Kinder sollten von klein auf bestärkt werden, auf das eigene „Bauchgefühl“ zu hören, um Situationen im Netz besser einschätzen zu können und absprachegemäß rechtzeitig die Eltern oder sonstige Vertrauensperson mit einzubinden.

  • Es ist manchmal schwer zu erkennen, ob eine Webcam ein- bzw. ausgeschaltet ist. Fakt ist, dass Webcams bei sexuellen Belästigungen im Internet eine wichtige Rolle darstellen können, wie z.B. unerwünschte Bilder werden übertragen. Verabreden Sie mit Ihrem Kind, die Webcam regelmäßig zu verdecken oder abzuschalten.

  • Treffen Sie mit Ihrem Kind eine Vereinbarung, dass es sich auf keinen Fall mit Bekanntschaften aus dem Netz alleine trifft. Es sollten beim ersten Treffen immer Erwachsene oder zu mindestens Freunde dabei sein und der Treffpunkt sollte an öffentlichen Orten mit vielen Menschen stattfinden.

  • Sollte Ihr Kind unangenehme Erfahrungen im Internet gemacht haben, seien Sie eine vertrauensvolle Ansprechperson. Drohen Sie nicht gleich mit Strafen, sondern unterstützen Sie Ihr Kind!

Sichern Sie Beweise und melden Auffälligkeiten dem Betreiber. Meldestellen sind auch unter www.jugendschutz.net und www.internet-beschwerdestelle.de erreichbar. Ggf. erstatten Sie eine Strafanzeige bei der Polizei.

Haben Sie Fragen?

Unser Präventionsteam berät Sie gerne!

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