K.O.-Tropfen
Vorsicht vor K.O.-Tropfen
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Lass dein Getränk nie unbeaufsichtigt
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Bei Bewusstseinsstörungen sofort handeln
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Nicht zögern, Notarzt rufen
Was sind eigentlich K.O.-Tropfen?
K.O.-Tropfen sind Substanzen oder Lösungen, die einem Opfer ohne dessen Zustimmung verabreicht werden. Die Absicht des Täters: Das Opfer ruhigzustellen beziehungsweise eine Willenslosigkeit oder Wehrlosigkeit herbeizuführen. In einem Papier des Bundesministeriums für Inneres heißt es, ein Schlafzustand sei genauso möglich wie eine rauschartige Wirkung. Die Wirkung der K.O.-Mittel tritt im Schnitt 10-30 Minuten nach dem Trinken ein. Auch wenn K.O.-Tropfen meist in Zusammenhang mit Frauen besprochen werden, sind Männer genauso betroffen. Die betäubenden Mittel können für Folgetaten wie Vergewaltigungen oder auch Raub benutzt werden – diesen Taten können Männer wie Frauen zum Opfer fallen. Als K.-o.-Tropfen (auch: K.-o.-Mittel, Knockout-Tropfen, Date-Rape-Drogen, Vergewaltigungsdrogen) werden narkotisierend wirkende Stoffe bezeichnet, die im Rahmen von Straftaten wie Sexual- oder Eigentumsdelikten genutzt werden, um die Opfer zu betäuben und damit wehrlos zu machen. Sie werden den Opfern unbemerkt oder in heimlich überhöhter Dosis in Nahrung oder Getränke gemischt, nach Erwachen können sich die Opfer häufig aufgrund von Gedächtnislücken für die Wirkungszeit nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Das macht den strafrechtlichen Nachweis der Tat für die Opfer oft schwierig.
So kannst du dich am besten schützen:
1. Lass dein Getränk nicht alleine!
Die Polizei rät dazu, beim Feiern grundsätzlich die Drinks nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Also: Nicht auf die Tanzfläche verschwinden und den Cocktail an der Bar zurücklassen.
2. Sei vorsichtig mit Fremden
Natürlich lernt man auf Partys neue Leute kennen – so hat schon so manche Lovestory begonnen. Die Polizei warnt aber davor, sich von Fremden einfach so auf ein Getränk einladen zu lassen. Vor allem, wenn es sich um ein offenes Getränk handelt – also einen Longdrink oder ein Glas Wein. Besser: eine Flasche Bier, die vom Barkeeper frisch geöffnet wird.
3. Nicht zögern, den Notarzt rufen
Wenn dir irgendetwas komisch vorkommt oder du jemanden beobachtest, der neben sich steht und eigentlich gar nicht viel Alkohol getrunken hat: unter 112 den Rettungsdienst rufen. Wichtig: Die Notrufnummern funktionieren, auch wenn dein Handy kein Guthaben mehr hat.
4. Bewusstlos? Sofort handeln!
Wenn jemand gar nicht ansprechbar oder bewusstlos ist, muss sofort ein Notarzt mit alarmiert werden. Es besteht möglicherweise Lebensgefahr. Wichtig: Die Atmung und Puls kontrollieren, bei Bedarf stabile Seitenlage. Bei Atem- oder Herzstillstand: Wiederbelegung bis der Notarzt da ist.
5. Beweisaufnahme im Krankenhaus ist wichtig
Wenn einem Opfer von K.O.-Tropfen möglicherweise auch Gewalt widerfahren ist, zögere nicht, die Polizei zu rufen (110). Die Polizisten können zur Beweisaufnahme eine sofortige Untersuchung in einem Krankenhaus veranlassen. Das ist wichtig, um den Tathergang später nachvollziehen zu können.
6. Nicht warten!
Wichtig ist, wann immer du das Gefühl hast, dass bei dir etwas nicht stimmt oder bei deinen Freunden, sofort aktiv zu werden und den Notarzt verständigen – am besten gleich am Telefon sagen, wenn du den Verdacht hast, dass es sich um K.O.-Tropfen handeln könnte. Denn K.O.-Mittel sind (je nach Substanz mit Abweichungen) im Blut circa 6 bis 8 Stunden nachweisbar, im Urin 12 Stunden bis maximal 14 Stunden nach Einnahme. Da muss schnell gehandelt werden. Deshalb wird auch empfohlen, Urin in einem sauberen Glas kühl aufzubewahren, um es später untersuchen zu lassen.
Es ist wichtig sofort Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Das Verabreichen von K.O.-Tropfen kann verschiedene Straftatbestände erfüllen wie z. B. gefährliche Körperverletzung oder Verstöße gegen das Betäubungs- bzw. Arzneimittelgesetz. Nur mit einer Anzeige ist es möglich, Täter zu ermitteln und damit andere davor zu schützen, ebenfalls Opfer zu werden.
9. Gemeinsam zu feiern ist am sichersten
Eigentlich klar, aber dennoch wichtig: Wer mit Freunden feiern geht, kann im Freundeskreis ja mal über K.O.-Tropfen sprechen, sich gegenseitig dafür sensibilisieren. Wenn jeder ein bisschen auf den anderen achtet und man gemeinsame Regeln aufstellt (sowas wie: „Wir gehen zusammen auf die Party, wir verlassen sie auch zusammen“), kann so manches Risiko von vorne herein vermieden werden.