Vorsicht, Betrug: „Falsche Polizeibeamte“ treiben in Bremerhaven ihr Unwesen

Seit dem gestrigen Montag, 5. Juli, hat die Zahl von Betrugsversuchen durch Anrufe sogenannter falscher Polizeibeamter in Bremerhaven erneut stark zugenommen. Die Anrufe verteilen sich mittlerweile über das ganze Stadtgebiet. Die Ortspolizeibehörde geht davon aus, dass viele Dutzend Anrufe mit betrügerischer Absicht insbesondere bei älteren Bremerhavener:innen eingegangen sind. Die Polizei warnt daher dringend vor der Betrugsmasche und bittet die regionalen Medien, insbesondere die Hörfunksender und Tageszeitungen, zeitnah und wiederholt auf die Gefahr hinzuweisen.

Die Herangehensweise der Täter war in den bekannt gewordenen Fällen ähnlich: Die Anrufer gaben sich als Polizeibeamte aus und erzählten daraufhin die Geschichte, dass die Polizei jüngst bei Kriminellen eine Liste mit Namen potenzieller Einbruchsopfer gefunden habe, auf der sich auch der Name des Angerufenen befinde. Nun müssten Geld und Wertgegenstände schnellstens in Sicherheit gebracht werden. Die Angerufenen sollten alles zu Hause zusammentragen. Später würde dann jemand kommen - angeblich von der Polizei - und Geld sowie Wertgegenstände zur sicheren Verwahrung abholen. Das Problem: Sofern die Opfer darauf eingehen und Fremden ihre Wertsachen aushändigen, werden sie diese vermutlich nie wiederbekommen. In den der Polizei seit Montag gemeldeten Fällen sind die Bremerhavener:innen glücklicherweise nicht in die Falle getappt.

Die Täter sind geübt darin, während der Telefonate geschickt das Gespräch aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Angerufenen Hilfe hinzuziehen. Sie machen den Tätern Angst vor einem bevorstehenden Verbrechen und geben an, dass dies die einzige Möglichkeit sei, sich vor den Kriminellen zu schützen. Besonders perfide ist es, wenn die Täter behaupten, dass beispielsweise auch Beschäftigte von Banken kriminell seien, sodass man diesen ebenfalls nicht vertrauen könne und daher schnellstens auch Geld und Wertgegenstände von der Bank abholen müsse.

Irritierend für die Angerufenen kann es zudem wirken, dass beim Anruf der falschen Polizisten die Nummer „110“ (ggf. auch als Endnummer) auf dem Telefon angezeigt wird, um vorzutäuschen, dass die Polizei am Apparat ist. Dies ist jedoch ein technischer Trick, das sogenannte Spoofing. In den Fällen, die jetzt in Bremerhaven bekannt wurden, hatten die Täter den Opfern mittels dieses technischen Tricks sogar eine Amtsnummer der Ortspolizeibehörde, beginnend mit „953“, angezeigt. (Siehe dazu auch: https://www.polizei.bremerhaven.de/spoofing.html)

Ihre Polizei Bremerhaven gibt dazu folgende Tipps:

  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, legen Sie auf und wählen Sie selbst die Nummer 110. Sie können sich auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist auch nicht unhöflich.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Die Polizei wird Sie danach auch nicht fragen. Die Polizei wird Sie auch niemals um Geldbeträge bitten.
  • Legen Sie auf, wenn der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland. Legen Sie auch auf, wenn der Anrufer Sie unter Druck setzt der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll.
  • Informieren Sie auch ältere Angehörige oder Nachbarn über derartige Betrugsmethoden.

Im Zweifelsfall wählen Sie immer die Polizeinotrufnummer 110. Weitere Informationen finden Sie unter

www.polizei-beratung.de

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