Statt Kochrezept gibt’s Online-Betrug – Polizei warnt vor Methode der Täter

Eigentlich wollte eine Bremerhavenerin nur ein Kochrezept aus dem Internet ausdrucken. Am Ende stand ein mehrstündiges Telefonat mit mutmaßlichen Betrügern und mehrere unerlaubte Abbuchungen von ihrem Konto zu Buche. Die Polizei ermittelt nun und warnt vor der Methode der Täter.

Die Seniorin erschien am Dienstag, 2. Juli, in einem Bremerhavener Polizeirevier und berichtete von der Situation, die sich offenbar am Vorabend abgespielt hatte. Demnach hatte sie online in einer Facebook-Gruppe für Kochrezepte auf einen Link geklickt, um ein Rezept auszudrucken. Daraufhin habe sich zunächst eine Sexseite geöffnet. Beim Versuch, diese zu schließen, sei plötzlich der PC der Frau aus Schiffdorferdamm gesperrt gewesen. Sie habe dann eine auf dem Bildschirm angezeigte Telefonnummer angerufen – angeblich ein Kundendienst von Microsoft.

Das kurz darauf zustande gekommene Telefonat dauerte mehrere Stunden. In dieser Zeit schaffte es der angebliche Servicemitarbeiter durch geschickte Gesprächsführung, nicht nur umfangreichen Zugriff auf den Computer der Bremerhavenerin zu erlangen. Auch ins das Online-Bankkonto und den Bezahldienst Paypal konnten sich die Täter während des Telefonats einloggen. Die vermeintlichen Kundendienstler erklärten der Anzeigenden immer wieder, dass Sie ihren PC vor „echten“ Hackern schützen würden.

Als das Telefonat beendet war, bemerkte die Frau, dass von ihrem Online-Bankkonto eine kleinere vierstellige Summe abgebucht worden war. Am Dienstagmorgen informierte sie ihre Bank und erstattete Anzeige bei der Polizei.

Hierzu die Warnung Ihrer Polizei:

  • Seien Sie in sozialen Netzwerken bei Mitteilungen und Angeboten von Ihnen nicht bekannten Teilnehmern skeptisch. Prinzipiell gelten dieselben Sicherheitshinweise wie zum Umgang mit E-Mails. Aber auch bei Nachrichten von Bekannten oder Freunden sollten Sie nicht unkritisch jeden Link anklicken, riskieren Sie so doch die Installation von Schadsoftware.
  • Öffnen Sie niemals ungeprüft Dateianhänge. Ganz gleich, ob es sich um scheinbar ungefährliche Dateien wie Bilder, Dokumente oder sonstige Dateien handelt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie sicherheitshalber beim Absender nach.
  • Oft verraten sich virenbehaftete E-Mails durch eine leere Betreffzeile, oder der Betreff macht den Adressaten neugierig (z. B. mit Begriffen aus dem Erotikbereich).
  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie E-Mails mit fremdsprachigem Betreff erhalten. Wenn Sie solche E-Mails unaufgefordert erhalten, sollten Sie diese sofort löschen.
  • Klicken Sie niemals auf Links in unaufgefordert zugesandten E-Mails. Immer häufiger leiten diese auf infizierte Webseiten. Rufen Sie diese auf, können Sie sich bereits mit Schadsoftware infizieren. Geben Sie die gewünschte Internetadresse stattdessen per Hand in die Adresszeile Ihres Browsers ein oder gehen Sie über gespeicherte Favoriten, sofern Sie einen Webanbieter regelmäßig nutzen.
  • Nutzen Sie eine Virenschutz-Software und aktualisieren Sie regelmäßig die Virendefinitionen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auch unter www.bsi.bund.de.
  • Laden Sie Virenscanner nur bei vertrauenswürdigen Adressen und nicht bei einem beliebigen Server herunter.

Weitere hilfreiche Informationen zum Thema Online-Betrug, Checklisten für den Ernstfall und ausführliche Broschüren zum Download finden Sie unter

www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet

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