Mit einem sogenannten Schockanruf haben Betrüger am gestrigen Mittwoch, 30. Juni, einen Bremerhavener dazu gebracht, ihnen einen hohen Geldbetrag auszuhändigen. Die Polizei warnt vor dieser Methode und mahnt zur Vorsicht bei derartigen Anrufen.
Gegen 15 Uhr klingelte bei einem älteren Mann im Stadtteil Surheide das Telefon. In der Leitung war eine Frau, die behauptete, von der Polizei zu sein. Sie machte dem Surheider glaubhaft, seine Tochter habe einen Autounfall verursacht und dadurch jemanden getötet. Nun sitze die Tochter angeblich in Haft und müsse freigekauft werden. In diese für den Senioren schockierende Situation hinein fragte die Anruferin in akzentfreiem Deutsch, ob er eine größere Summe Bargeld auftreiben könne, um die Kaution zu bezahlen. Gegen 17 Uhr würde dann eine Person das Geld abholen. Der geschockte Surheider brachte tatsächlich eine höhere Bargeldsumme auf. Zur angekündigten Zeit erschien eine unbekannte, ca. 30 Jahre alte korpulente Frau an der Haustür des Mannes und nahm das Geld wortlos entgegen. Daraufhin verschwand sie. Erst dann schaffte es der Surheider, einen klaren Gedanken zu fassen, und rief seine Tochter an. Diese stellte klar, dass sie keinen Unfall gehabt habe und auch nicht in Schwierigkeiten sei. So wurde ihnen bewusst, dass der Senior auf Betrüger hereingefallen war. Die Polizei (0471/953-4444) nimmt Hinweise auf die Geldbotin entgegen, die gegen 17 Uhr in der Surheider Ortsmitte unterwegs gewesen ist.
Betrüger nutzen alle erdenklichen Herangehensweisen, um arglose Opfer dazu zu bringen, Geld oder Wertgegenstände herauszugeben. Insbesondere die Behauptung, ein naher Verwandter befinde sich in Schwierigkeiten oder einer medizinischen Notsituation, verleitet die Opfer dazu, die Hintergründe nicht weiter zu hinterfragen, sondern die geforderte Geldsumme aufzubringen und an unbekannte Personen auszuhändigen.
Die Tipps Ihrer Polizei:
-Seien Sie immer misstrauisch bei solchen Anrufen!
-Gehen Sie niemals auf solche Forderungen ein!
-Nennen Sie niemals Namen Ihrer Verwandten am Telefon!
-Sagen Sie dem Anrufer, Sie müssten zunächst Rücksprache halten und brechen Sie das Gespräch danach ab! In vielen Fällen versuchen die Täter, ihre Opfer die ganze Zeit am Telefon zu halten um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, über die Situation nachzudenken und Hilfe hinzuzuziehen.
-Überprüfen Sie die Information innerhalb der Verwandtschaft!
-Übergeben Sie niemals Bargeld oder sonstige Wertsachen an fremde Personen, auch nicht an unbekannte Verwandte!
-Notieren Sie sich, wenn möglich, die Telefonnummer des Anrufers und den Namen!
-Verständigen Sie die Polizei (Notruf: 110)!
-Warnen Sie auch andere Mitbürger vor dem Geschehen!