Reh mit Auto erfasst: Wildunfälle auch in der Stadt möglich
Dass man als Teilnehmender im Straßenverkehr auch in der Stadt mit Wildwechsel rechnen muss, erfuhr am Montagabend, 17. Mai, ein 29-jähriger Bremerhavener. Er war gegen 21.35 Uhr mit seinem Auto auf der Grimsbystraße stadteinwärts unterwegs. In Höhe der Straße An der Feuerwache wechselte unvermittelt ein Reh die Straßenseite direkt vor dem Pkw des Bremerhaveners. Das Reh wurde vom Fahrzeug erfasst und verendete an der Unfallstelle. Die hinzugerufene Polizei informierte den zuständigen Jagdpächter, sich um das Fallwild zu kümmern. Der Fahrer des Autos blieb unverletzt, an seinem Wagen entstand Sachschaden.
Dazu der Hinweis Ihrer Polizei Bremerhaven: Tiere können Verkehrswege jederzeit ohne Warnung queren. Viele Arten wie das Reh sind jedoch besonders aktiv während der Morgen- und Abenddämmerung. Wildunfälle können zu jeder Tages- und Jahreszeit passieren. Auch dort, wo kein Warnschild „Wildwechsel“ steht. Die meisten Kollisionen mit schweren Unfallfolgen ereignen sich auf Bundes- und Landesstraßen, auf denen mit hoher Geschwindigkeit gefahren wird. Doch mittlerweile trauen sich viele Wildtierarten näher an bewohnte Gebiete heran. So ist es keine Seltenheit, dass Rehe, Füchse, Marder, Hasen/Kaninchen und andere Wild-Säugetiere auch im Stadtgebiet anzutreffen sind.
Deshalb gilt grundsätzlich:
• Fuß vom Gas im Wald und an unübersichtlichen Wald- oder Feldrändern. Bei Tempo 60 ist der Bremsweg 35 Meter lang, bei Tempo 100 bereits 79 Meter!
• Erhöhte Vorsicht auf neu gebauten Straßen durch den Wald. Wild nutzt vertraute Wege.
Wenn Wild an oder auf der Straße steht:
• Abblenden, kontrolliert abbremsen und hupen. Wildtiere können die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nicht einschätzen. Grelles Scheinwerferlicht macht sie zudem orientierungslos.
• Mit Nachzüglern rechnen. Wildschweine, Rehe und andere Arten leben oft gesellig. Panische Tiere queren zudem häufig unvermittelt die Straße. Deshalb: stets langsam weiterfahren – auch wenn kein Wild mehr zu sehen ist.
Wenn eine Kollision unvermeidbar ist:
• Besser ein kontrollierter Aufprall als ein unkontrolliertes Ausweichen. Im Ernstfall Auto in der Spur halten und so stark wie möglich abbremsen. Riskante Ausweichmanöver gefährden den Gegenverkehr oder enden schnell am nächstbesten Baum.
Nach einem Wildunfall gilt:
• Kontrolliert anhalten, Ruhe bewahren
• Unfallstelle sichern (Warnblinker und -dreieck), Warnweste anlegen, bei Personenschäden Erste Hilfe leisten und ggf. Rettung verständigen (Notruf 112)
• Tote Tiere von der Fahrbahn entfernen (Handschuhe!) oder mit Warnweste/-dreieck kenntlich machen. Dabei Gefährdung durch Straßenverkehr vermeiden. Verletzte Tiere nicht anfassen – Verletzungsgefahr!
• Polizei (Notruf 110) oder Jäger benachrichtigen und Wildunfall bestätigen lassen. Achtung: Es besteht in vielen Bundesländern eine Meldepflicht für Wildunfälle.
• Tierschutz beachten: Unfälle immer melden, damit Jäger geflüchtetes Wild mit speziell ausgebildeten Hunden nachsuchen können.