Polizei warnt vor Schockanrufen: 89-Jähriger betrogen

Opfer von Trickbetrügern wurde ein 89-jähriger Mann am gestrigen Donnerstag, 4. Juli, in Bremerhaven-Schiffdorferdamm. Ersten Erkenntnissen zufolge hat sich ein bislang unbekannter Täter am Telefon als Polizist ausgegeben. Er behauptete dem Senioren gegenüber, dass dessen Tochter in einen Verkehrsunfall verwickelt wäre und dabei eine schwangere Frau verletzt hätte. Die Tochter des Bremerhaveners sei vorläufig festgenommen worden; ihr drohe eine sofortige mehrjährige Gefängnisstrafe. Ein angeblicher Staatsanwalt meldete sich ebenfalls bei dem Senioren und gab an, dass für die Freilassung der Tochter eine Kaution hinterlegt werden müsse. Mit diesem Sachverhalt konfrontiert und am Telefon unter Druck gesetzt, übergab der 89-Jährige schließlich mehrere Tausend Euro an einen unbekannten Mann. Erst danach fand der Senior heraus, dass er betrogen worden war.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und warnt:

Auch wenn ein erster Impuls wahrscheinlich lautet „So etwas kann mir ja nicht passieren, ich lasse mich doch nicht veräppeln“, handelt es sich bei den Tätern um hochprofessionelle Kriminelle. Diese sind mit großem rhetorischem Geschick ausgestattet und schaffen es, Vertrauen zu erwecken und die Opfer unter Druck zu setzen. Darum sollte eines klar sein: JEDER KANN AUF DIE METHODEN DER BETRÜGER HEREINFALLEN!

Umso wichtiger ist es, sich erst gar nicht von den Tätern beeindrucken zu lassen und ein solches Gespräch direkt zu beenden – auch, wenn im Hintergrund eventuell geweint oder geschrien wird.

So können Sie sich und Ihre Angehörigen vor Telefonbetrügern schützen:

Denken Sie daran: Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger durch einen technischen Trick. Wenn Sie unsicher sind, legen Sie auf und wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.

  • Legen Sie auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
  • Rufen Sie ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Nummern an.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
  • Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.
  • Die Polizei fordert nie Wertgegenstände oder Geldbeträge von Ihnen – und sammelt diese auch nicht zum Schutz vor Diebstahl bei ihnen ein.

Weitere Tipps und Hinweise erhalten Sie bei den Präventionsbeamt:innen der Polizei Bremerhaven unter praevention@polizei.bremerhaven.de und online unter www.polizei-beratung.de

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