Lautstarker BMW wird stillgelegt: Zahlreiche Manipulationen und Mängel entdeckt
Viele Beschwerden über einen BMW, der mit hoher Lautstärke durch Bremerhaven fuhr, erreichten die Polizei in den vergangenen Wochen. Inzwischen ist das Fahrzeug polizeilich sichergestellt, und es wurden bereits diverse Mängel festgestellt. Aufgrund der Feststellungen ist die Betriebserlaubnis erloschen. Doch auf den Halter kommen noch weitere, teure Unannehmlichkeiten zu.
Die Polizei hat die sichergestellte Limousine in den vergangenen Tagen zur technischen Überprüfung beim TÜV und bei BMW vorgeführt. Neben diversen Mängeln am Fahrzeug konnten beispielsweise Manipulationen an der nachgerüsteten Klappenabgasanlage festgestellt werden. Unter anderem fehlten dem Pkw die Katalysatoren. Dadurch verschlechterte sich nicht nur das Geräusch-, sondern auch das Abgasverhalten erheblich. Die Abgasuntersuchung wurde dementsprechend nicht bestanden. Die Motorkontrollleuchte, die bei solchen technischen Veränderungen üblicherweise im Display erscheint, wurde herausprogrammiert – sprich manipuliert. Eine gerichtsverwertbare Fahrgeräuschmessung ergab einen vorwerfbaren Wert, der 14 Dezibel über dem für das Fahrzeug zugelassenen Fahrgeräusch lag.
Zudem hätte das Fahrzeug aufgrund der Abgasemissionen in einer höheren Steuerklasse eingruppiert werden müssen, was dazu führt, dass eine Strafanzeige nach der Abgabenordnung gefertigt wurde. Der Betroffene kann sich also darauf einstellen, dass er Steuernachzahlungen leisten muss.
Die Kosten des Verfahrens belaufen sich aktuell bereits auf eine vierstellige Summe für die technische Untersuchung, mehrfache Abschleppvorgänge und für das Auslesen des Steuergeräts des Fahrzeugs, welches durch ein sogenanntes Chiptuning ebenfalls manipuliert wurde. Die Kosten hat der Betroffene zu tragen. Zulassen kann er das Fahrzeug erst wieder, wenn alle Mängel beseitigt wurden.
Hinzu kommen mögliche Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgrund der eingegangenen Lautstärke-Beschwerden über das Fahrzeug mit entsprechenden Bußgeldern.