Internetbekanntschaft erweist sich als Betrüger
Der Polizei Bremerhaven wurde dieser Tage ein Fall von sogenanntem Love Scamming gemeldet. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor der Betrugsmasche, in der die Täter:innen vermeintlich eine emotionale Bindung zu ihren Opfern aufbauen und sich dann Geld überweisen lassen. So auch im Fall der 61 Jahre alte Bremerhavenerin. Sie hatte über ein soziales Netzwerk im Internet einen Mann kennengelernt. Dieser lebte angeblich jenseits des Atlantiks, wolle sich aber mit der Bremerhavenerin ein neues Leben aufbauen. Eines Tages meldete sich der Mann dann angeblich aus Südeuropa und berichtete der Bremerhavenerin, er liege dort in einem Krankenhaus und benötige Geld für die Behandlungskosten. Der Betrag solle auf das Konto einer anderen Person überwiesen werden, weil er selbst kein Konto in Europa besitze. Kurz nachdem die Frau eine größere Summe überwiesen hatte, wurde ihr Kontakt im sozialen Netzwerk blockiert, und das Geld war futsch. Persönlich begegnet war die Frau ihrer Internetbekanntschaft bis dahin nicht.
Dazu der Hinweis Ihrer Polizei:
Das Love- oder Romance-Scamming ist eine besonders perfide Art des Betrugs und für die Opfer mit großem emotionalem Stress verbunden. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammer auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn die virtuellen Partner geben z.B. vor, bei einer Geschäftsreise in Geldnot geraten zu sein. Oder sie benötigen Geld für eine wichtige Operation ihres Kindes oder eines Angehörigen. Auch gestohlene Koffer und Pässe, unbezahlter Lohn oder eine unbezahlte Hotelrechnung sollen das ahnungslose Opfer dazu bringen, Geld zu überweisen. Und viele tun es auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrem Internet-Partner/ihrer Internet-Partnerin emotional abhängig. Fliegt der Betrug dann irgendwann auf, machen sich die Opfer nicht selten große Vorwürfe.
Beachten Sie: Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten, ob bei der Wohnungs- oder der Partnersuche.
Was tun, wenn ich gescammt wurde?
Ignorieren: Gehen Sie nicht auf Forderungen des Scammers ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld. Lösen Sie auch keine Schecks ein oder leiten Briefe und Päckchen weiter – bewahren Sie solche auch nicht auf. Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig.
Sichern: Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einem Speichermedium wie beispielsweise Ihrem bevorzugten Cloud-Dienst, einer externen Festplatte, einem USB-Stick oder einer CD-ROM ab. Heben Sie Überweisungsbelege usw. auf. Wenn Sie es nicht selbst können, dann lassen Sie sich von computererfahrenen Bekannten und Freunden den so genannten E-Mail-Header auslesen. Daran erkennen Sie, woher die Mail geschickt wurde. Selbsthilfeseiten im Internet erklären Ihnen ebenfalls, wie Sie sich vor größerem Schaden schützen können.
Wenn Sie dennoch unsicher sind, wenden Sie sich an Ihre nächstgelegene Polizeidienststelle. Dort erfahren Sie, was Sie konkret tun müssen, um alle Beweise sichern zu können.
Hilfe holen: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Die Strafverfolgung solcher Täter ist zwar schwierig, weil sie aus dem Ausland agieren. Dennoch sollten Sie den Vorfall auf jeden Fall melden. Das ist besonders wichtig, wenn beispielsweise Banken strafrechtliche Schritte gegen Opfer unternehmen wollen, die unwissentlich gefälschte Schecks eingereicht haben. Die Polizei hilft Ihnen nicht nur dabei, Beweise für den Betrug zu sichern, sondern auch dabei den Täter / die Täter konsequent zu blockieren.
Eine Vielzahl an Informationen zu derartigen Betrugsmaschen hält die Polizei in ihrem Präventionsportal http://www.polizei-beratung.de/ bereit. Hier geht es direkt zu den Infos zum Thema Scamming: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/