Bremerhaven: Anrufe von falscher Polizeibeamtin
Am gestrigen Montag, 19. Dezember, kam es im Stadtgebiet zu mehreren sogenannten Schockanrufen. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Betruges und warnt ausdrücklich vor solchen betrügerischen Anrufen.
Gegen 13.30 Uhr erhielt eine 83-jährige Frau aus Bremerhaven-Surheide einen Anruf von einer vermeintlichen Polizeibeamtin aus München. Die Anruferin gab vor, dass es in unmittelbarer Nähe zur Wohnung der Bremerhavenerin zu einem Notfall gekommen sei und sie nun wissen müsse, inwieweit die Fenster und Türen der Wohnung sicher seien und in welchem Zustand sie sich befinden. Die 83-Jährige wurde misstrauisch und beendete das Gespräch kommentarlos.
Nur wenige Minuten zuvor hatte auch eine 68-Jährige aus dem Ortsteil Geestendorf einen solchen Anruf erhalten. Sie wurde ebenfalls hellhörig und legte auf.
Gegen 14 Uhr meldete sich dann eine 82-Jährige aus Bremerhaven-Lehe bei der Polizei. Auch sie hatte einen verdächtigen Anruf erhalten. Wieder hatte sich am Telefon eine Frau als Polizeibeamtin ausgegeben. Dieses Mal erklärte die Anruferin, zwei bewaffnete Männer seien in der Nachbarschaft eingebrochen, und am Tatort habe nun angeblich die Polizei einen Zettel mit den Daten der Bremerhavenerin gefunden. Noch bevor die vermeintliche Polizistin weiter fragen konnte, legte auch die 82-Jährige auf.
Die Polizei Bremerhaven hat die Ermittlungen aufgenommen. Zudem lobt sie die drei angerufenen Bremerhavenerinnen: Diese haben genau richtig gehandelt und sind nicht weiter auf die Finte der mutmaßlichen Betrüger eingegangen.
Immer wieder versuchen Betrüger durch sogenannte Schockanrufe an Bargeld, Wertgegenstände oder persönliche Daten zu gelangen. Die zumeist überregional agierenden Täter erfinden immer neue Maschen und Geschichten, um am Telefon Druck auf ihre potenziellen Opfer auszuüben und sie so zur Herausgabe von Geld, Sachwerten oder gewünschten Informationen zu bewegen.
Hier die Tipps Ihrer Polizei im Zusammenhang mit solchen Schockanrufen:
- Sprechen Sie mit Familienangehörigen und Freunden über dieses Phänomen und sensibilisieren sie entsprechend dafür.
- Übergeben Sie niemals Bargeldsummen oder Wertgegenstände an Fremde oder Unbekannte. Offizielle Institutionen, wie Polizei oder Justiz, nehmen auf diese Weise weder Bargeld noch Wertgegenstände von Ihnen in Empfang.
- Seien Sie misstrauisch, wenn am Telefon Bargeld oder Wertsachen gefordert werden!
- Wenn Sie unsicher sind oder das Gefühl haben "Da stimmt irgendetwas nicht!" wählen Sie die 110!
- Rufen Sie zur Überprüfung Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Rufnummern an.
- Erzählen Sie einer Person Ihres Vertrauens von den Anrufen.
- Versuchen Sie, sich möglichst viele Details wie die angezeigte Telefonnummer, sprachliche Besonderheiten des Anrufers etc. zu merken.
- Es gibt endlos viele Varianten solcher Anrufe. Alle haben ein Ziel: Ihr Geld!
- Sollten Sie Opfer eines Betruges geworden sein, so müssen Sie sich dafür nicht schämen. Informieren Sie die Polizei und warnen Sie ihr Umfeld vor den Methoden der Betrüger.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de