Betrüger haben Bremerhavener im Visier - Dringende Warnung der Polizei

In den vergangenen Tagen hat die Zahl von Betrugsversuchen durch Anrufe sogenannter falscher Polizeibeamter in Bremerhaven stark zugenommen. Der Kriminalpolizei wurden über 40 Fälle angezeigt. Die Erfahrung der Ermittler zeigt jedoch, dass die Zahl der nicht angezeigten Fälle deutlich höher sein dürfte. Daher ist davon auszugehen, dass in den vergangenen Tagen rund 400 bis 600 derartiger Anrufe mit betrügerischer Absicht insbesondere bei älteren Bremerhavenerinnen und Bremerhavenern eingegangen sind.

Die Herangehensweise der Täter war in den bekannt gewordenen Fällen ähnlich: Die Anrufer gaben sich als Polizeibeamte aus und erzählten den Senioren daraufhin die Geschichte, dass die Polizei jüngst bei Kriminellen eine Liste mit Namen gefunden habe, auf der sich auch der Name des Angerufenen befinde. Dann fragte der Anrufer nach Wertgegenständen oder Bargeld und wies die Senioren an, alles zu Hause zusammenzutragen. Auch würden die Angerufenen aufgefordert, sämtliche Gelder, Schmuck und Gold bei deren Geldinstituten an sich zu nehmen, weil unter den dortigen Angestellten kriminelle Mitarbeiter eingebunden seien und die Gelder und Wertgegenstände dort nicht sicher seien.

Später würde dann jemand von der „angeblichen Polizei“ kommen und die Gelder und die Wertgegenstände zur sicheren Verwahrung abholen. Die Täter verstehen es während der Anrufe, geschickt das Gespräch aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Senioren Hilfe hinzuziehen. Irritierend für die Angerufenen kann es wirken, dass des Öfteren die Nummer „110“ (ggf. auch als Endnummer) auf dem Telefon angezeigt wird, um vorzutäuschen, dass die Polizei am Apparat ist. Dies ist jedoch ein technischer Trick.

 

Da es dennoch immer wieder zu Fällen kommt, in denen die Täter mit der Masche "falscher Polizeibeamter" erhebliche Beute machen, gibt die Polizei folgende Tipps:

 

  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer nach dem Auflegen selber. Sie können sich aber auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
    Die Polizei wird Sie danach auch nicht fragen!
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist auch nicht unhöflich.

 

Auflegen sollten Sie, wenn...

  • Sie nicht sicher sind, wer anruft.
  • Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben.
  • Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland.
  • Sie der Anrufer unter Druck setzt.
  • der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll.

Informieren Sie auch ältere Angehörige oder Nachbarn über derartige Betrugsmethoden. Im Zweifelsfall wählen Sie immer die Polizeinotrufnummer 110. Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de

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