Betrüger erzählt Senior Schauergeschichte und erbeutet Geld
Opfer eines Trickbetrügers wurde am gestrigen Mittwochvormittag, 18. August, ein Senior in Bremerhaven-Leherheide. Er befand sich gegen 10.30 Uhr in seinem Haus, als ein Mann durch die offenstehende Haustür eintrat. Der Senior hielt den Unbekannten offenbar für einen Verwandten, sodass sich ein Gespräch entwickelte. Der ca. 1,90 Meter große, kräftig gebaute und glatzköpfige Mann erzählte dem Senioren glaubhaft und emotional, dass dessen Urenkelin einen medizinischen Notfall erlitten habe und nun schnellstmöglich per Krankentransport in eine Spezialklinik gebracht werden müsse. Das Geld für den Transport müsse die Familie vorstrecken. Der ältere Leherheider hielt die Ausführungen des Unbekannten für glaubwürdig, sodass er dem Mann eine größere Summe Bargeld aushändigte. Der Unbekannte nahm das Geld an sich und gab an, nun weitere Verwandte aufsuchen zu wollen, um den Rest der benötigten Summe einzusammeln. Daraufhin verließ er das Haus. Erst einige Stunden später berichtete der Senior einem Angehörigen von dem Besuch. Dabei stellte sich heraus, dass kein medizinischer Notfall vorlag und der Besucher auch kein Verwandter gewesen war. Die Polizei bittet nun um Zeugenhinweise: Wer am Mittwochvormittag im Bereich Fehrmoorweg/Ligusterweg in Leherheide-Ost Beobachtungen gemacht hat, die in Zusammenhang mit dem Fall stehen könnten, wird gebeten, die Polizei unter 0471/953-4444 zu informieren.
Hinweis an die Medien: Bitte veröffentlichen Sie auch folgenden Rat der Polizei:
Dieser Fall verdeutlicht einmal mehr, dass Betrüger alle erdenklichen Herangehensweisen nutzen, um arglose Opfer dazu zu bringen, Geld oder Wertgegenstände herauszugeben. Insbesondere die Behauptung, ein naher Verwandter befinde sich in Schwierigkeiten oder einer medizinischen Notsituation verleitet die Opfer dazu, die Hintergründe nicht weiter zu hinterfragen, sondern die geforderte Geldsumme aufzubringen und an unbekannte Personen auszuhändigen.
Die Tipps Ihrer Polizei:
- Seien Sie immer misstrauisch bei solchen Anrufen/Gesprächen!
- Gehen Sie niemals auf irgendwelche Forderungen ein!
- Nennen Sie niemals Namen Ihrer Verwandten am Telefon! Werden Sie misstrauisch bei Gesprächen, bei denen Sie erraten sollen, wer der andere ist (Beispielsweise „Rat mal, wer am Telefon ist…“ oder „Erkennst Du mich denn nicht mehr?“)
- Sagen Sie dem Anrufer/Besucher, Sie müssten zunächst Rücksprache halten und brechen Sie das Gespräch danach ab! In vielen Fällen versuchen die Täter, ihre Opfer die ganze Zeit in ein Gespräch zu verwickeln, um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, über die Situation nachzudenken und Hilfe hinzuzuziehen.
- Überprüfen Sie die Information innerhalb der Verwandtschaft!
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder sonstige Wertsachen an fremde Personen, auch nicht an unbekannte Verwandte!
- Notieren Sie sich, wenn Sie angerufen werden, die Telefonnummer des Anrufers und den Namen!
- Verständigen Sie die Polizei (Notruf: 110)!
- Warnen Sie auch andere Mitbürger vor dem Geschehen!