Aktion „Geisterradeln“- Radfahrkontrollen in Bremerhaven
„Ach, es sind doch nur ein paar Meter. Dafür wechsele ich doch jetzt nicht die Straßenseite!“ – Diese oder ähnliche Gedanken kennt sicherlich jeder, der regelmäßig auf einem Fahrrad unterwegs ist. Der von der Verkehrsordnung vorgeschriebene Weg ist nicht immer der bequemste, und da fällt es gerade auf dem Zweirad leicht abzukürzen und schnell ein Stück auf der falschen Straßenseite zu fahren.
Doch Stopp! – Mit einer Kontrollaktion am heutigen Donnerstag, 22. September, warnte die Polizei Bremerhaven in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und der Landesverkehrswacht davor als Geisterradler unterwegs zu sein: Das Radeln entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, z.B. auf Rad- oder Fußwegen, birgt große Gefahren.
In der Zeit von 7.30 Uhr bis 12 Uhr führten Einsatzkräfte der Polizei Bremerhaven gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen im Bereich des Hauptbahnhofes an der Friedrich-Ebert-Straße sowie auf der Kennedybrücke Radfahrkontrollen durch und kontrollierten dabei schwerpunktmäßig die Einhaltung der korrekten Fahrtrichtung auf Radwegen. Im Kontrollzeitraum mussten die Beamten 43 Radfahrerinnen und Radfahrer ermahnen, weil sie in falscher Richtung unterwegs waren – als sogenannte Geisterradler.
Ziel dieser Kontrollmaßnahmen war es mit den Radlerinnen und Radler ins Gespräch zu kommen, um ein Bewusstsein für mögliche Gefahrensituationen, welche das Geisterradeln mit sich bringt, zu schaffen. Andere Verkehrsteilnehmende erwarten Radfahrende in der Regel nicht aus der falschen Richtung. Das führt gerade an Engstellen sowie Grundstücksein- und ausfahren oder in Kreuzungs- und Einmündungsbereichen häufig zu brenzligen Situationen. Immer wieder kommt es dabei zu Unfällen mit schwerwiegenden Folgen. Mit dem Fahrrad, und auch dem Pedelec, immer in Fahrtrichtung rechts zu fahren, trägt hingegen maßgeblich dazu bei, Missverständnisse und folglich auch Unfälle zu verhindern. Ausnahmen stellen hier natürlich jene Radwege dar, die durch eine entsprechende Beschilderung explizit für das Befahren in beide Fahrtrichtungen freigeben sind.
Mit rund 65 Bürgerinnen und Bürgern kamen die Kontrollkräfte am heutigen Tage auf diese Weise ins Gespräch.
Zudem weisen Plakate mit dem Slogan „Sei kein Geisterradler“ Radfahrerende, darauf hin, dass sie gerade auf der falschen Seite unterwegs sind. Denn die Schilder sind so angebracht, dass der richtig fahrende Radler sie gar nicht lesen kann.
Entwickelt und ins Leben gerufen wurde die Geisterradel-Kampagne im Rahmen eines Forschungsvorhabens von der Fachhochschule Erfurt. Das Projekt zielt auf kommunale Öffentlichkeitsarbeit zur Unfallprävention im Radverkehr. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter www.geisterradeln.de. Diese Kampagne nahm das Präventionsteam der Polizei Bremerhaven zum Anlass, auch hier noch einmal ausdrücklich auf das Thema aufmerksam zu machen.
Die Polizei appelliert darüber hinaus an alle Verkehrsteilnehmer: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert von allen ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.