Achtung Schockanruf – Polizei warnt vor den Maschen der Betrüger

Derzeit versuchen Kriminelle in Bremerhaven immer wieder durch sogenannte Schockanrufe an Bargeld, Wertgegenstände oder persönliche Daten zu gelangen. Die zumeist überregional agierenden Täter erfinden immer neue Maschen und Geschichten, um am Telefon Druck auf ihre potenziellen Opfer auszuüben und sie so zur Herausgabe von Geld, Sachwerten oder gewünschten Informationen zu bewegen. Wie bereits mehrfach berichtet, geben sich die Täter bei Telefonanrufen beispielsweise als Vertreter von Polizei, Staatsanwaltschaft oder Justiz aus und erzählen den angerufenen Menschen, dass ein naher Verwandter in eine Straftat verwickelt sei. Häufig wird dann die Zahlung einer Kaution gefordert, um die Angehörigen vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren.

Auf diese Weise wurde am gestrigen Dienstag, 17. Mai, im Bremerhavener Stadtteil Geestemünde eine Seniorin um ihre persönlichen Wertgegenstände betrogen. Die an der Köperstraße wohnende 80-Jährige erhielt am Nachmittag einen Anruf auf ihrem Festnetztelefon. Bei dem Telefonat wurde ihr vorgegaukelt, ihre Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Nur die Zahlung einer Kaution in Höhe von 50.000 € könne eine sofortige Inhaftierung verhindern. Die Dame war von dem Erzähltem derart schockiert und unter Druck gesetzt, dass sie einwilligte. Nur kurze Zeit später erschien ein Mann an ihrer Wohnanschrift und nahm Sammlerstücke im Wert von mehreren Tausend Euro entgegen. Erst nach der Übergabe rief die Bremerhavenerin ihre Tochter an. Der Betrug flog auf, und die Seniorin alarmierte die Polizei. Die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen nach dem Abholer der Gegenstände verlief jedoch ohne Erfolg.

Der Vorfall ereignete sich zwischen 16.10 und 16.40 Uhr. Wer zu dieser Zeit im Bereich der Köperstraße verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, die Polizei unter 0471/953-4444 zu kontaktieren.

Eine andere Masche testeten Betrüger bei einer 68-Jährigen in Bremerhaven-Grünhöfe. Die Bremerhavenerin hob das klingelnde Haustelefon ab und es meldete sich eine Bandansage. Der Frau wurde hierüber mitgeteilt, dass angeblich mit ihrer Sozialversicherungsnummer Verdächtiges betrieben worden sei. Durch Bestätigung der Rufweiterleitung solle sie weiteren Schaden abwenden können. Die Frau durchschaute die Absicht und legte auf.

Auch wurden bundesweit Fälle bekannt, bei denen sich Anrufer als Europol-Mitarbeiter ausgeben und so versuchen, persönliche Daten abzufragen.

 

Die Polizei warnt ausdrücklich vor diesen Schockanrufen und rät Folgendes:

  • Sprechen Sie mit Familienangehörigen und Freunden über dieses Phänomen und sensibilisieren sie entsprechend dafür.
  • Übergeben Sie niemals Bargeldsummen oder - Wertgegenstände an Fremde oder Unbekannte. Offizielle Institutionen, wie Polizei oder Justiz, nehmen auf diese Weise weder Bargeld noch Wertgegenstände von Ihnen in Empfang.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn am Telefon Bargeld oder Wertsachen gefordert werden!
  • Wenn Sie unsicher sind oder das Gefühl haben „Da stimmt irgendetwas nicht!“ wählen Sie die 110!
  • Rufen Sie zur Überprüfung Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Rufnummern an.
  • Erzählen Sie einer Person Ihres Vertrauens von den Anrufen.
  • Versuchen Sie, sich möglichst viele Details wie die angezeigte Telefonnummer, sprachliche Besonderheiten des Anrufers etc. zu merken.
  • Es gibt endlos viele Varianten solcher Anrufe. Alle haben ein Ziel: Ihr Geld!
  • Wählen Sie beim kleinsten Verdacht die 110.
  • Sollten Sie Opfer eines Betruges geworden sein, so müssen Sie sich dafür nicht schämen. Informieren Sie die Polizei und warnen Sie ihr Umfeld vor den Methoden der Betrüger.
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Weitere Informationen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de

 

 

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