Gefahr durch tiefstehende Sonne

Bei tiefstehender Sonne wird das Autofahren schnell zum Blindflug. Wenn die tiefstehende Sonne auf nassen Straßen in den Pfützen reflektiert und zusätzlich noch durch verschmierte Windschutzscheiben scheint, werden Verkehrszeichen oder andere Fahrzeuge teilweise kaum noch erkannt.

Sonnenblendung in Herbst und Winter - ein ernstzunehmendes Risiko für alle Verkehrsteilnehmer

Wenn die Augen des Fahrers durch reflektierende Pfützen oder die tiefstehende Sonne geblendet werden, kann dies einen regelrechten Kontrollverlust bedeuten. Der Fahrer „erblindet“ für einige Sekunden regelrecht. Wichtige Sekunden, die auf der Straße über Leben und Tod entscheiden können. 
In der dunklen Jahreszeit steht die Sonne am Morgen und am Abend -gerade auch zu den Hauptverkehrszeiten- besonders tief, weil sie dann gerade auf- bzw. untergeht. Sie müssen jederzeit mit Blendeffekten rechnen und ihre Fahrweise anpassen.

Unsere Tipps gegen 'Blindflüge':

Bei tief stehender Sonne sind Sonnenbrillen keine echte Hilfe. Denn wenn die Sonne tief am Himmel steht, ist es – trotz gefühlter Helligkeit – vergleichsweise dunkel. Eine Sonnenbrille schluckt dann das ohnehin nur spärlich vorhandene Tageslicht weiter. Straßenbereiche, die nicht von der Sonne beschienen werden, sind fürs Auge nur noch schwer zu erkennen. Die Folge: Das Unfallrisiko steigt eher, als zu sinken. Wichtig ist auch eine aufrechte Sitzposition. Viele Autofahrer sitzen auch zu tief, sodass die Sonne unter der Blende hindurchscheinen kann.

Saubere Windschutzscheiben sorgen für Durchblick

Saubere Frontscheiben sind immer sinnvoll, im Herbst aber ganz besonders. Denn Schmutz und Schlieren streuen das auf das Fensterglas einstrahlende Licht. Das führt zu noch stärker Blendung durch die Sonne. Es mag banal klingen, aber blitzblanke, streifenfreie Scheiben am Auto sind ein absolutes Muss im Herbst und Winter. Schmierige Scheiben verursachen sogenanntes „Streulicht“, auftreffende Sonnenstrahlen werden dadurch noch zusätzlich verstärkt. Besonders im Winter ein Problem, wenn Schnee, Matsch, Regen und Streusalz die Straßen verschmutzen und auf das Fensterglas spritzen. Kontrollieren Sie regelmäßig das Scheibenwischwasser, ist dies leer, ist die Sicht schnell gleich Null.

Autofahrer, die besonders empfindlich auf Blendeffekte reagieren, sollten ihre Augen beim Augenarzt kontrollieren lassen. Eine Linsentrübung, also ein Katarakt, wie z.B. beim Grauen Star ist keine Seltenheit, vor allem ab einem höheren Lebensalter und sorgt dafür, dass die Betroffenen empfindlicher auf Blendungen reagieren als andere. Für alle Brillenträger unter den Autofahrern gilt, was auch für das Putzen der Windschutzscheibe gilt: vor dem Autofahren sollten die Scheiben vor dem Auge gründlich und gut geputzt werden.

Abstand halten und vorausschauend fahren

Bei tief stehender Sonne sollten Autofahrer immer ausreichend Abstand halten und besonders konzentriert und vorausschauend auf den Straßen unterwegs sein. Schließlich könnte auch der Vordermann von der Sonne geblendet werden – und darauf mit plötzlichem Bremsen reagieren.
Genauso wichtig ist eine angepasste Geschwindigkeit. Denn schon wenige Augenblicke ohne Sicht bedeuten ein enormes Risiko: In einer Sekunde legt man bei 50 km/h knapp 14 Metern zurück – bis das geblendete Auge wieder "scharf gestellt" ist, kann deutlich länger dauern.

Licht einschalten

Auch mit der Sonne im Rücken bleibt ein Unfallrisiko. Dann könnten nämlich entgegekommende Autofahrer geblendet werden und andere Verkehrsteilnehmern im gleißenden Gegenlicht. Das gilt auch für Fußgänger und Radfahrer. Eingeschaltetes Abblend- oder Tagfahrlicht erhöhen die eigene Sichtbarkeit.

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